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   BFH, 01.03.1990 - VII R 135/87   

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BFH, 01.03.1990 - VII R 135/87 (https://dejure.org/1990,8013)
BFH, Entscheidung vom 01.03.1990 - VII R 135/87 (https://dejure.org/1990,8013)
BFH, Entscheidung vom 01. März 1990 - VII R 135/87 (https://dejure.org/1990,8013)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Aufrechnung einer Steuerschuld mit dem Betrag aus der Einkommensteuerveranlagung des jeweils zutreffenden Ehepartners

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (7)Neu Zitiert selbst (1)

  • BFH, 12.01.1988 - VII R 66/87

    Vollstreckung - Aufrechnung

    Auszug aus BFH, 01.03.1990 - VII R 135/87
    Der erkennende Senat hat aber in seinem Urteil vom 12. Januar 1988 VII R 66/87 (BFHE 152, 206, BStBl II 1988, 406) entschieden, daß die Aufteilung nicht nur eine Vollstreckungsbeschränkung im rechtstechnischen Sinne zur Folge hat, sondern jegliche Verwirklichung der Gesamtschuld über den auf den jeweiligen Ehegatten entfallenden Aufteilungsbetrag hinaus ausschließt.
  • BFH, 02.10.2018 - VII R 17/17

    Zum Erlass eines Aufteilungsbescheids vor Beginn der Zwangsvollstreckung

    Die Antragstellung vor oder nach Einleitung der Vollstreckung --dieser Zeitpunkt wird mit der Ausfertigung der Rückstandsanzeige bestimmt (§ 276 Abs. 5 AO)-- hat nur Bedeutung für den Umfang der aufzuteilenden Steuer (§ 276 Abs. 1 und Abs. 2 AO; vgl. Senatsurteil vom 1. März 1990 VII R 135/87, BFH/NV 1991, 6).

    Der erkennende Senat hat darüber hinaus entschieden (Senatsurteile in BFH/NV 1991, 6, und vom 12. Januar 1988 VII R 66/87, BFHE 152, 206, BStBl II 1988, 406), dass die Aufteilung nicht nur eine Vollstreckungsbeschränkung zur Folge hat, sondern jegliche Verwirklichung der Gesamtschuld über den auf den jeweiligen Ehegatten entfallenden Aufteilungsbetrag hinaus (etwa durch eine Aufrechnung) ausschließt.

    Daraus folgt, dass jeder Ehegatte --unabhängig davon, ob die Zwangsvollstreckung wegen der Gesamtschuld eingeleitet ist oder droht-- befugt sein muss, deren Aufteilung zu beantragen, um u.a. auch eine Aufrechnung des FA mit der Gesamtschuld ihm gegenüber auf den auf ihn entfallenden Aufteilungsbetrag zu beschränken (Senatsurteil in BFH/NV 1991, 6).

    Aber auch diese Vorschrift ist im Licht der Senatsrechtsprechung (Senatsurteile in BFH/NV 1991, 6, und in BFHE 152, 206, BStBl II 1988, 406) dahin auszulegen, dass ein Aufteilungsbescheid zwischen Erlass des Leistungsgebots und vollständiger Tilgung der Steuerschuld regelmäßig zu erlassen ist, wenn der Antragsteller ein berechtigtes Interesse an einer Aufteilung hat (vgl. auch Müller-Eiselt in Hübschmann/Hepp/Spitaler, § 279 AO Rz 4; Horn in Schwarz/Pahlke, AO/FGO, § 279 AO Rz 5; Koenig/Zöllner, Abgabenordnung, 3. Aufl., § 279 Rz 4; Zeller-Müller in Gosch, AO § 279 Rz 5).

    Das ist nicht nur der Fall, wenn ihm die Vollstreckung droht oder er eine Aufrechnung verhindern will, sondern auch, wenn er die Anrechnung von Zahlungen gemäß § 276 Abs. 3 oder Abs. 6 Satz 1 AO und damit eine Erstattung gemäß § 276 Abs. 6 Satz 2 AO erreichen will (vgl. auch Beschluss des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 17. November 2009 VI B 118/09, BFH/NV 2010, 604, in dem dort entschiedenen Fall waren die Beträge lediglich "angemahnt"; zu § 276 Abs. 6 AO vgl. Senatsurteile in BFHE 152, 206, BStBl II 1988, 406; in BFH/NV 1991, 6; vom 12. Juni 1990 VII R 69/89, BFHE 163, 498, BStBl II 1991, 493, und vom 18. Dezember 2001 VII R 56/99, BFHE 197, 19, BStBl II 2002, 214).

  • BFH, 12.06.1990 - VII R 69/89

    Die Befugnis eines Gesamtschuldners, einen Aufteilungsantrag zu stellen, stellt

    In dem rechtskräftigen Vorbescheid vom 1. März 1990 VII R 135/87 hat der Senat unter Hinweis auf § 276 Abs. 6 AO 1977 ferner entschieden, daß die Aufteilung einer Gesamtschuld auch zu einer Aufrechnungsbeschränkung führt und deshalb jeder Ehegatte - unabhängig davon, ob die Vollstreckung wegen der Gesamtschuld eingeleitet ist oder droht - befugt sein muß, deren Aufteilung zu beantragen, um eine Aufrechnung des FA mit der Gesamtschuld ihm gegenüber auf den auf ihn entfallenden Aufteilungsbetrag zu beschränken.
  • FG Köln, 16.02.2017 - 15 K 1478/14

    Abgabenordnung: Aufteilungsanträge auch vor Einleitung von

    Der Bundesfinanzhof vertrat in einer älteren Entscheidung die Auffassung, dass jeder Gesamtschuldner, unabhängig davon, ob die Zwangsvollstreckung wegen der Gesamtschuld eingeleitet ist oder konkret droht, befugt sei, deren Aufteilung zu beantragen (BFH, Urteil vom 01. März 1990, VII R 135/87, BFH/NV 1991, 6).

    Dies entspricht der gefestigten Rechtsprechung des BFH (vgl. BFH-Urteile vom 12. Januar 1988 VII R 66/87, BFHE 152, 206, BStBl II 1988, 406; vom 1. März 1990 VII R 135/87, BFH/NV 1991, 6 und vom 12. Juni 1990 VII R 69/89, BFHE 163, 498, BStBl II 1991 493 und vom 18. Dezember 2001 VII R 56/99, BFHE 197, 19, BStBl II 2002, 214) und auch der übereinstimmenden Auffassung in der Literatur.

    Da die Aufteilung der Gesamtschuld demnach nicht nur vollstreckungsrechtliche Bedeutung hat, folgt hieraus, dass jeder Ehegatte, unabhängig davon, ob die Zwangsvollstreckung wegen der Gesamtschuld eingeleitet ist oder konkret droht, befugt sein muss, deren Aufteilung zu beantragen (BFH-Urteil vom 01. März 1990, VII R 135/87, BFH/NV 1991, 6.) Für diese Auffassung spricht auch, dass nach allgemeiner Auffassung nach Aufteilung keine Aufrechnung mehr erfolgen darf (z.B. BFH-Urteil vom 12 Januar 1988 VII R 66/87 BStBl II 1988, 406).

  • BFH, 18.12.2001 - VII R 56/99

    Zusammenveranlagung - Gesamtschuld - Teilschulden - Vollstreckung -

    Der BFH hat im Anschluss an die im Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 21. Februar 1961 1 BvL 29/57, 20/60 (BVerfGE 12, 151, BStBl I 1961, 55, 61 f.) zur gesamtschuldnerischen Haftung bei der Vermögensabgabe geäußerte Rechtsauffassung, wonach die Verwirklichung der Gesamtschuld aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht gegen den Willen der Ehegatten erzwungen werden darf, in ständiger Rechtsprechung entschieden, dass nach Antragstellung auf Aufteilung der Gesamtschuld sämtliche Maßnahmen unterbleiben müssen, die in ihrer Wirkung der Vollstreckung wegen einer Gesamtschuld gleichstehen (zur Erstattung über den nach Aufteilung zugewiesenen Betrag hinausgehender Leistungen s. § 276 Abs. 6 AO 1977, und BFH-Urteil vom 1. März 1990 VII R 135/87, BFH/NV 1991, 6; zu einer nach Aufteilung vom FA erklärten Aufrechnung Urteile vom 12. Januar 1988 VII R 66/87, BFHE 152, 206, BStBl II 1988, 406, und vom 12. Juni 1990 VII R 69/89, BFHE 163, 498, BStBl II 1991, 493).
  • BFH, 17.11.2009 - VI B 118/09

    Antrag auf Aufteilung der Steuerschuld

    Dies entspricht der gefestigten Rechtsprechung des BFH (vgl. BFH-Urteile vom 12. Januar 1988 VII R 66/87, BFHE 152, 206, BStBl II 1988, 406; vom 1. März 1990 VII R 135/87, BFH/NV 1991, 6; vom 12. Juni 1990 VII R 69/89, BFHE 163, 498, BStBl II 1991, 493; vom 18. Dezember 2001 VII R 56/99, BFHE 197, 19, BStBl II 2002, 214) und auch der übereinstimmenden Auffassung in der Literatur (Geist in Beermann/Gosch, AO § 276 Rz 10; Müller-Eiselt in Hübschmann/Hepp/Spitaler, § 276 AO Rz 12; Klein/ Brockmeyer, AO, 10. Aufl., § 276 Rz 7; Lemaire in: Kühn/ v. Wedelstädt, 18. Aufl., AO, § 276 Rz 4; Szymczak in Koch/ Scholtz, AO, 5. Aufl., § 276 Rz 9; Pahlke/Koenig/Zöllner, Abgabenordnung, 2. Aufl., § 276 Rz 10; Kruse in Tipke/Kruse, Abgabenordnung, Finanzgerichtsordnung, § 276 AO Rz 7).

    Danach sind Zahlungen in den Fällen des Abs. 1 (Aufteilungsantrag vor Einleitung der Vollstreckung) dem Schuldner anzurechnen, der sie geleistet hat; im Falle einer Überzahlung gegenüber dem Aufteilungsbetrag ist der überzahlte Betrag diesem Schuldner zu erstatten (§ 276 Abs. 6 Satz 2 AO) und selbst eine Aufrechnung gegenüber einem Ehegatten ist nach der Aufteilung der Gesamtschuld in dem Umfang nicht mehr zulässig, als die aufzurechnende Steuerforderung auf den anderen Ehegatten entfällt (BFH-Urteil in BFH/NV 1991, 6).

  • FG Köln, 19.01.2005 - 4 K 5620/03

    Ergänzungsbescheid, Vollstreckungsbeschränkung

    Diese Vollstreckungsbeschränkung ergibt sich unmittelbar aus dem grundgesetzlichen Schutz von Ehe und Familie nach Art. 6 Abs. 1 GG (vgl. Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BverfG) vom 21.2.1961, 1 BvL 29/57, 20/60, BStBl I 1961, S. 55, 61 ff.) und ist vom BFH in der Folgezeit in ständiger Rechtsprechung zu einem Verbot entwickelt worden, dass nach Antragstellung auf Aufteilung der Gesamtschuld sämtliche Maßnahmen zu unterbleiben haben, die in ihrer Wirkung der Vollstreckung wegen einer Gesamtschuld gleich stehen (vgl. z.B. BFH-Urteil vom 1.3.1990 VII R 135/87, BFH/NV 1991, 6; vom 12.1.1988, VII R 66/87, BStBl II 1988, 406; vom 12.6.1990 VII R 69/89, BStBl II 1991, 493).
  • FG Rheinland-Pfalz, 28.04.1999 - 1 K 1679/98

    Abgabenordnung; Änderung eines Aufteilungsbescheids durch Einspruchsentscheidung

    Denn bis zur vollständigen Tilgung der rückständigen Steuern am 24. September 1996, zu denen u. a. auch Zinsen gehören ( § 276 Abs. 4 AO ) bestand für die gesamtschuldnerischen Eheleute nach Bekanntgabe des Leistungsgebots ( § 269 Abs. 2 Satz 1 AO ) ein Rechtsanspruch auf Aufteilung, und zwar unabhängig davon, ob die Zwangsvollstreckung wegen der Gesamtschuld bereits eingeleitet war oder drohte ( BFH-Urteile vom 1. März 1990 VII R 135/87 , BFH/NV 1991, 6; 12. Juni 1990 VII R 69/89 , BStBl II 1991, 493, 495 re. Sp.; Tipke/Kruse, AO, 16. Aufl., § 269 Tz. 1; Klein/Orlopp, AO, 5. Aufl., Anm. zu § 280, 268 Anm. 3; Hübschmann/Hepp/Spitaler -;HHSp-;, § 269 AO Rz. 6, § 276 AO Rz. 4 und 5).
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